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Die Syrien-Frage - Ist ein militärischer Einsatz in Syrien richtig? Sollte die EU gemeinsam operieren?

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https://www.flickr.com/photos/31176607@N05/
  • Frankreichs Ministerpräsident Fracoise Hollande hat mögliche Luftangriffe gegen die IS in Syrien angekündigt
  • Auch die britische Luftwaffe hat im August Angriffe gegen die Dschihadistenmiliz geflogen, dabei sollen 3 IS-Kämpfer getötet worden sein
  • Bisher wurden solche Angriffe nur im Irak geflogen

 

„Deutschland sollte eine Beteiligung zumindest prüfen“, meint Daniel-Dylan Böhmer von der „Welt“ zu den Luftanschlags-Plänen Frankreichs. „Echte Hilfe“ für Flüchtlinge bedeute eine Veränderung in Syrien voranzutreiben. Das müsse nicht zwangsläufig mit Bomben passieren, Deutschland könne vor allem seine guten Beziehungen in der Region nutzen. Das Scheitern militärischer Aktionen in der Vergangenheit müsse nicht heißen, dass sie generell erfolglos sein müssten.

„Woran es in Syrien fehlt, sind westlich orientierte Bodentruppen, die sowohl gegen den IS als auch gegen das Assad-Regime vorgehen könnten“, analysiert Nikolas Busse von der „Frankfurter Allgemeinen“. Inwieweit Bomben ein geeignetes Mittel zur Stabilisierung Syriens darstellen, sei fragwürdig. Wichtiger sei der gemeinsamer europäischer Druck auf Saudi-Arabien und Iran, die sich  in Syrien einen Stellvertreterkrieg liefern würden.

„Tatsächlich sind Luftschläge heikel, allein, weil sie auch Zivilisten treffen könnten“, kommentiert Melanie Heike Schmidt von der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Ihr Nutzen sei fragwürdig, denn bisherige Luftangriffe hätten wenig Wirkung gegen den IS gezeigt, zudem sei die Konflikt-Konstellation in Syrien komplex. Statt den IS zu bekämpfen, gieße Hollande eher Öl ins Feuer.

„Militärisch einzugreifen ist sinnlos und ebenfalls nicht erfolgversprechend“, schreibt Alexander Kudascheff von der „Deutschen Welle“Angriffe gegen den IS würden indirekt Assad stärken ein Zweifrontenkrieg sei vonseiten der Europäer zurecht nicht zu erwarten. Es müssten eher diplomatische Lösungen her, die allerdings langwierig und ohne Aussicht auf Erfolg seien. Sichere Antworten, wie der Konflikt zu beenden sei, gebe es momentan nicht.

 

„Schaflose Nächte wird die Nachricht aus Paris den Mordgesellen vom IS gewiss nicht bereiten“, kommentiert Martin Zagatta vom „Deutschlandfunk“. Grundsätzlich sei die Entscheidung Frankreichs zu begrüßen. Eine tatsächliche Allianz sei aber nicht in Sicht, da Russland weiterhin Assad unterstütze. Auch die Türkei schwäche mit den Angriffen auf die Kurden den Widerstand gegen den IS. Die bisherigen Luftangriffe im Irak hätten keine nennenswerten Erfolge gebracht und sei auch für Syrien nicht zu erwarten.

 

 

 


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